Jenni Fenko – Desire … Teufel und Engel

Jenni Fenko Desire Teufel und Engel Buchcover

Diese Novelle hat es in sich – in vielerlei Hinsicht! Am 16.9.2020 ist mit 116 Seiten das Werk von Jenni Fenko Desire … Teufel und Engel erschienen. Hier ist der Link zum Buch*. Ob es sich um eine erotische Geschichte handelt, darüber könnte man streiten. Denn die Themen drehen sich um eine Zentrale: Suchtkrankheit und Verdrängung. Diese Geschichte ist hart und bitter. Aber gleichzeitig ist es so wichtig, dass die Leute wissen: Sabrina ist kein Einzelfall!

Ich bedanke mich herzlichst bei der Autorin für das E-Book und ihr Vertrauen, denn es braucht Mut diese Geschichte in die Welt zu entlassen! Hier gelangt ihr zur Homepage von Jenni Fenko*.

Bewertung: 5 von 5.

Desire … Teufel und Engel – Meine kurze Zusammenfassung

  • Dieses Werk ist KEINE Romanze oder Liebesgeschichte, ganz im Gegenteil. Im Vorwort macht die Autorin deutlich, dass in dieser Novelle keine Erotik vorkommt. Über diese Aussage könnte man streiten, aber glaubt ihr einfach!
  • Eine bittere und harte Story über eine junge Frau, Sabrina, deren Persönlichkeit von ihren Süchten überlagert wird.
  • Drei Charaktere, die man nicht lieben wird. Die Beziehung zwischen Sabrina und den zwei Männern ist so toxisch, dass man sich vorkommt, wie bei einem Unfall: Wegschauen ist keine Option.
  • Fesselnd und wirklich gut geschrieben. Es braucht viel Mut, um solch eine Geschichte zu verfassen und das Tabuthema Frauen und Suchtkrankheiten in den Fokus zu stellen.

Jenni Fenko Desire … Teufel und Engel – Buchumschlag Zusammenfassung

Sabrina lässt sich auf Sex nach Büroschluss mit ihrem verheirateten Chef ein. Er nennt sie „Teufel“, bricht sofort ihren Willen, Stück für Stück ihren Verstand und kurz darauf ihr Herz. Ein willkürlich ausgewählter Fremder soll Sabrinas Schmerz abtöten, entwickelt sich aber rasch zu mehr als nur einer Ablenkung. Für den Neuen ist sie ein „Engel“, er schenkt ihr Zärtlichkeit und Liebe. Bis er sie nach einer viel zu kurzen und intensiven Zeit gebrochen verlässt.

Es folgt eine verzweifelte Suche nach absoluter innerer Befriedigung, während der Sabrina zu einer Schattenversion ihrer selbst verblasst, irgendwo zwischen ihrem Teufels- und Engelsdasein. Denn ihren begierigen Lucifer treibt es zu Sex mit namenlosen One-Night-Stands, ihr Engel dagegen wünscht sich die große Liebe. In der Mitte der beiden versinkt sie im Alkohol, aber auch der hat keine befriedigende Antwort auf die einzig richtige Frage:

Wer oder was kann ihre Sehnsucht stillen?

Charaktere, die ihr in Jenni Fenko Desire mit aller Wahrscheinlichkeit nicht lieben werdet!

Sabrina, 28, eine Katastrophe auf zwei Beinen

Bereits zu Beginn der Novelle wird angedeutet, dass Sabrina ein Alkoholproblem hat. Ihre Arbeit stresst sie und am Abend braucht sie mindestens 2 Biere, um sich den vergangenen Tag schön zu trinken. Spätestens als ihr Chef ihr eine Affäre anbietet, beginnt für Sabrina die Abwärtsspirale. Sie fällt immer weiter in einen Kreis aus Alkoholismus und Sexsucht.

Immer wieder stellen sich Leserinnen, Leser, aber auch Autor:innen die Frage: Ist der Charakter stark oder schwach? Ist Sabrina also stark oder schwach?

Das ist für diese Frau nicht einfach zu beantworten, aus meiner Sichtweise. In der Arbeit ist sie unverzichtbar für ihren Chef und die Firma. Sie macht so gut wie jeden Tag Überstunden. Doch sobald es um sie selber geht und ihr eigenes Wohl, verlässt Sabrina jegliche Stärke. Dafür hat sie einfach nicht die Kraft, um sich um ihr Seelenheil zu kümmern. Traurig, aber wahr!

Wolfgang, verheirateter Chef von Sabrina

Selten lese ich über einen Charakter, der so abstoßend ist, wie Wolfgang. Ist er der Antagonist der Geschichte? Das weiß ich nicht, diese Rolle schreibe ich lieber Sabrina selber zu. Bei einem gemeinsamen Mittagessen bietet Wolfgang Sabrina eine Affäre an. Dabei ist er so aufdringlich, schmierig und widerlich, dass ich dabei das Gesicht nur verziehen konnte.

Wolfgang bringt die Schuldfrage sofort ins Spiel und seiner Meinung nach ist Sabrina, sein persönlicher Teufel, an allem Schuld. Er ist dominant, herrisch, bestimmend und gleichzeitig hochgradig eifersüchtig. Dabei versucht er Sabrina zu kontrollieren, sie zu bedrohen und schließlich geht er auch in die Knie, um ihr zu versichern, wie wichtig sie ihm ist.

Erinnert euch dieses Verhalten an jemanden? Mich schon: Suchtabhängige! Sabrina ist die Sucht von Wolfgang.

Tommi, 29, die große Liebe für ein paar Wochen

Dieser junge Mann ist leidenschaftlich und sanft, so ganz anders, als Sabrinas Chef. Für Tommi ist Sabrina der Engel und eine liebenswerte Person. Eine ganze Woche verbringen die beiden miteinander, in der sie sich ineinander verlieben.

Doch diese kurze Beziehung endet abrupt. In dieser Situation zeigt Tommi nicht gerade einen fürsorglichen, gutmütigen Prinzen.

Erzählstil von Jenni Fenko

In der 1. Person Gegenwart, dem Ich-Erzähler, wird die komplette Novelle aus der Sicht von Sabrina erzählt. Wir Leserinnen und Leser erleben alles, woran sich Sabrina überhaupt erinnert. Denn im Suff verschwimmt ihre Erinnerung oft. Es ist nicht leicht ihre Gefühle und Handlungen auszuhalten und praktisch unmöglich sie nachzuvollziehen.

Ich habe die Novelle in ein paar Stunden verschlungen. Der Schreibstil von Jenni Fenko ist sehr flüssig und die Erzählung extrem realitätsnah. Es war wie ein Autounfall: Man ist schockiert, angewidert und gleichzeitig kann man nicht wegsehen. Wer in mir solche Gefühle wecken kann, der/die hat einen packenden Stil. Dennoch solltet ihr die Triggerwarnung der Autorin zu Beginn des Buches ernst nehmen! Ihr könnt sie in der Leseprobe nachschlagen!

Wer sollte Jenni Fenko Desire … Teufel und Engel lesen?

Diese Frage kann ich sehr schnell beantworten: JEDER! Wir Kinder vom Bahnhof Zoo ist als Pflichtlektüre für Jugendliche deklariert und genau dasselbe sollte für Desire … Teufel und Engel auch gelten! Sabrina ist eine durchschnittliche junge Frau, die wahrscheinlich schon immer zu Suchtkrankheiten geneigt hat. Das trifft auf den Großteil unserer Gesellschaft zu.

Immer wieder begegnen wir Menschen, die einen tiefen Absturz hatten und aus dem Teufelskreis ihrer Süchte nicht mehr herauskommen. Verstehen können wir sie wahrscheinlich nicht, solange wir selber nicht dasselbe durchgemacht haben. Aber wir können mit Hilfe dieses Werkes nachvollziehen, wie einfach es ist in solch eine Situation zu gelangen.

Bewertung: 5 von 5.

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