Buchrezension Ines Witka – Theater der Lust Trilogie

Ines Witka Theater der Lust Trilogie Buchcover

Eine Bücherserie, die heiß diskutiert wird und nicht bei jedem gut ankommt: Ines Witkas Theater der Lust Trilogie besteht aus den Bänden Mut, Rausch und Magie. Der erste Band ist am 25.1.2019 mit 284 Seiten erschienen. Hier ist der Link zu allen 3 Büchern*. Viktoria hat eine schwierige Ehe mit dem narzisstischen Alexander hinter sich, der sie psychisch, teilweise auch physisch misshandelt hat. Nun versucht sie trotz Depressionen wieder ins Leben und zu ihrer Sexualität zurückzufinden.

Die Teile der Trilogie:

Mut, 284 Seiten, erschienen am 25.1.2019

Rausch, 224 Seiten, erschienen am 18.12.2019

Magie, 284 Seiten, erschienen am 1.3.2021

Ich möchte mich herzlich bei der Autorin, Ines Witka für die Rezensions E-Books und die Gespräche im Hintergrund bedanken. Hier findet ihr die Homepage der Autorin*.

Bewertung: 5 von 5.

Theater der Lust Trilogie – Meine kurze Zusammenfassung

  • Sehr realistische Geschichte über eine Frau, die jahrelang psychisch misshandelt wurde. Das Thema ist nicht immer einfach zu lesen und zu verstehen.
  • Wirklich erotisch wird es erst im zweiten Band, Rausch. Davor hat Viktoria viel zu sehr mit Depressionen und Selbstzweifel zu kämpfen.
  • Die sexuellen Fantasien einer Frau: Sind diese überhaupt wichtig? Oder gelten sie immer noch als verwerflich.
  • Ein Roman, der Einblick in die Fetisch und BDSM Welt gibt, mit heißen Theateraufführungen und wilden, ekstatischen Partys.

Ines Witka Theater der Lust Mut – Buchumschlag Zusammenfassung

Mut – Theater der Lust

Um der Leere ihres Lebens zu entkommen, nimmt die Mediengestalterin Viktoria ein einmaliges Engagement im Lilith Secrets Theatre an. Hier wird keine erotische Revue mit Glitzer und Glamour inszeniert, sondern die dunkle Seite der Lust. Bei diesem intensiven Spiel um Dominanz und Unterwerfung trifft sie allerdings auch auf den „Fürsten der Hölle“, der bislang nur in ihrer Vorstellung existiert und dort Macht über sie ausgeübt hat. Von dieser dämonischen inneren Welt ist Gil, die Intendantin des Theaters fasziniert. Sie schlägt Viktoria vor, Begegnungen zu arrangieren, die davon inspiriert sind. Viktoria lässt sich darauf ein, und je mehr sie von sich offenbart, desto mehr erhält sie Zugang zu einer Welt voller sinnlicher Abenteuer. Darin begegnet sie schließlich auch Ralf, dem Geliebten Gils … Doch der Fürst greift ebenfalls ins Spiel ein. Imagination und Wirklichkeit tauschen immer wieder die Plätze. Wird sich Viktoria in einer Zwischenwelt verlieren?

Charaktere, die ihr in der Theater der Lust Trilogie lieben werdet

Viktoria ist Mitte 30, seit einigen Monaten geschieden. Dennoch dringt ihr Exmann Alexander immer noch zu ihr durch, versucht sie zu kontrollieren und ihr jegliches Selbstwertgefühl zu nehmen. Die Menschen, mit denen Viktoria sich nun umgibt, hören ihr zu und geben Viktorias Fantasien auf empathische und erotische Art und Weise Form.

Viktoria, eine depressive junge Frau mit heftigen erotischen Gewaltfantasien

Die alleinige Protagonistin Viktoria scheint sehr geschwächt zu sein und es fehlt ihr komplett ab Selbstbewusstsein. Dennoch greift sie zum Telefon, um zu erfahren, was für eine Frau das Liliths Secret Theater sucht.

Viele Rezensenten haben geschrieben, dass sie sich mit Viktoria nicht identifizieren können. Vor allem im ersten Band ist diese Frau komplett unnahbar und es fällt wirklich schwer sie an sich heranzulassen. Ich sehe das aber nicht als Viktorias, sondern meine Schwäche. Häusliche Gewalt und psychischer Missbrauch sind nach wie vor Tabuthemen, über deren Folgen man sich lieber nicht Gedanken machen möchte. Und das aus purer Angst.

Viktoria ist also genau die Person, vor der wir Angst haben. Angst, dass uns dasselbe zustößt und wir in die Situation geraten, dass wir uns am liebsten nie wieder mit anderen Menschen einlassen.

Dennoch hat sie den Mut gefunden, um ihren Ehemann zu verlassen.

Im zweiten Band, Rausch, öffnet sie sind endlich weiter und lässt sich auf erotische Abenteuer ein, um die ich sie persönlich nur beneiden kann!

Die Nebencharaktere der Theater der Lust Trilogie

Viktorias Leben und Leiden wird bereichert von vier verschiedenen Personen, die alle einen tiefen Einfluss auf sie ausüben.

Alexander, der narzisstische Exmann

Alexander ist ein purer Narzisst, Professor und ein frauenverachtender Mensch. Wie Narzissten nun einmal sich benehmen, war er zunächst charmant zu Viktoria und hat im Anschluss seinen ganzen Selbsthass an ihr ausgelassen. Er ist reich, weil er geerbt hat und sehr geizig – sowohl mit Geld, als auch seiner Zuneigung. Viktoria gegenüber hatte er irgendwann nur noch gehässige Worte zu verlieren und hat sie auch geschlagen und vergewaltigt.

Dass Viktoria sich als Selbstschutz in Fantasien und Depression zurückgezogen hat, sollte niemanden verwundern.

Ralf, Besitzer des Theaters und neuer Arbeitgeber

Bereits beim ersten Telefonat hört Ralf aus Viktorias Stimme etwas heraus, was ihn fasziniert und anzieht. Er ist in einer Beziehung mit Gil, ist dominant und führt ein sehr ungewöhnliches Theater. Seine Inszenierungen sind zum Großteil erotische Improvisationen vor gewähltem Publikum. Solche Abende enden in einem erotischen Spektakel, bei dem Publikum und Darsteller zugleich beteiligt sind.

Doch eines ist Ralf sehr wichtig: Was auch immer in seinem Theater und dem dazugehörigen Keller geschieht, muss immer in Einvernehmen sein. Niemand muss irgendetwas machen, was ihm oder ihr nicht gefällt.

Ralf und Viktoria beginnen eine Affäre miteinander, die vor allem dazu dienen soll Viktorias Lust zu erwecken. Gleichzeitig ist er ihr neuer Chef in der Agentur.

Gil, eine selbstbewusste Dominante Künstlerin mit viel Eigensinn

Eine bewundernswerte Frau, das ist Gil. Sie ist Künstlerin, die sich immer wieder Neues einfallen lässt, um die Lust und Erotik verschiedener Menschen darzustellen und ihnen auch herauszulocken. Dass sie dabei Viktoria ein ums andere Mal vor den Kopf stößt, sollte nicht verwundern: Ich glaube, ich wäre auch nicht so erpicht zu erfahren, dass ich heimlich beim Sex gefilmt wurde.

Dennoch hat diese Frau das Herz immer am rechten Fleck und ist Viktoria und ihren Ängsten vollkommen aufgeschlossen. Sie lässt sich von niemandem unterkriegen und verteidigt ihre geliebten Menschen in jeglicher Situation.

François, der französische Dom, der Viktoria in die Welt des BDSM einführt

Was für ein Mann! Ich könnte mich glatt in François verlieben! Er ist Witwer, hatte eine wunderschöne Frau, der sein Herz bis zum heutigen Tag gehört. François ist gut befreundet mit Gil, die ihn auf Viktoria aufmerksam macht. In seinem Keller hat ein BDSM Verlies, in dem er Viktoria zeigt, wie eng Schmerz und Lust beieinanderliegen.

Erzählstil von Ines Witka

In der 1. Person Gegenwart, dem Ich-Erzähler, wird die komplette Geschichte aus der Sicht von Viktoria geschildert. Das macht sie zur alleinigen Protagonistin und die Sicht von uns Leserinnen und Lesern sehr eingeschränkt.

Wir fühlen und erleben exakt dasselbe, wie Viktoria. Das ist nicht immer einfach, weil es vor allem im ersten Band sehr düstere und depressive Gedanken sind. Im ersten Band, Mut, ist die Handlung nicht so erotisch, wie man es von dem Genre gewohnt ist. Aber es ist sehr stimmig und realistisch, dass sich eine Person, wie Viktoria erst einmal entwickeln muss.

Der Schreibstil von Ines Witka und ehrlich, direkt und offen. Beschönigungen gibt es nicht. Ich für meinen Part habe ihre Trilogie dementsprechend verschlungen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich erst die Bücher angefangen habe zu lesen, als bereits alle Teile erschienen sind. Es hat mir großen Spaß gemacht die Bücher hintereinander zu lesen. Es wird einem nicht langweilig, versprochen!

Ab welchem Alter sollten Frauen oder Mädchen die Theater der Lust Trilogie lesen?

Diese Frage empfinde ich bei diesen erotischen Romanen als schwierig einzuschätzen. Einerseits möchte ich, dass meine Kinder früh erfahren, dass Gewalt, ob psychische oder physische, ihnen gegenüber Verbrechen sind und sie sich das nicht bieten dürfen.

Andererseits ist die Thematik des BDSM nicht immer einfach und gesellschaftlich sowieso absolut kritisch angesehen. Selbst, wenn sie solche Fantasien entwickeln – und das wird geschehen, sollten sie nach ihren Eltern kommen – glaube ich nicht, dass sie in jungen Jahren bereits erfahrene „Mitspieler“ finden können. BDSM hat meiner Meinung nach einen großen Zusammenhang mit Erfahrung und Reife. Eine Peitsche in der falschen Hand kann schlimme Folgen bei jungen Erwachsenen auslösen und das wünsche ich niemandem.

Bewertung: 5 von 5.

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Comment (1)

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