Buchrezension Jona Wood – Sidebitch

Jona Wood Sidebitch Buchcover

Ein Debüt jagt das nächste in diesem Herbst. Eine sehr erotische Neuerscheinung von Jona Wood Sidebitch ist am 14.9.2020 mit 210 Seiten erschienen. Hier ist der Link zum Buch*. Julie ist eine unabhängige und ehrgeizige Frau, die ihr Leben führen möchte. Ein Partner an ihrer Seite würde sie mit Sicherheit glücklich machen. Doch alle Männer, die sich für sie interessieren, sind bereits vergeben.

Ich bedanke mich herzlich für das Print Rezensionsexemplar von Books on Demand*. Das hat keine Auswirkungen auch meine Meinung.

Bewertung: 4.5 von 5.

Sidebitch – Meine kurze Zusammenfassung

  • Ein sehr gelungener, erotischer und wirklich realistischer Roman.
  • Eine Frau, die mit vergebenen Männern schläft: Wer handelt hier eigentlich moralisch verwerflich?
  • Julie hat einen sehr angenehmen Charakter, der mit der Zeit abzustumpfen scheint. Denn sie muss sich die Frage stellen: Moral oder Vergnügen?
  • Für Frauen, die betrogen wurden, wird dieses Buch härtere Kost sein. Für alle anderen: Viel Spaß bei Julies erotischen Abenteuern!
  • Dieses Werk ist wegen der zeitlichen Aufteilung eher eine Sammlung von Kurzgeschichten, aber natürlich mit Zusammenhängen.

Jona Wood Sidebitch – Buchumschlag Zusammenfassung

Wenn Julie einen Mann attraktiv findet, kann sie sich fast zu 100 % sicher sein, dass er vergeben ist. Sie wünscht sich nur, die große Liebe zu finden, doch das Muster, in dem sie gefangen ist, führt sie von einer Affäre zur nächsten. Sie ist zerrissen zwischen moralischen Bedenken und ihrem Verlangen nach Zuwendung und Sex. Denn die unerfüllten sexuellen Triebe der Männer lebt sie nur zu gern mit ihnen aus. Über die betrogenen Frauen macht sich Julie nach einer Weile kaum mehr Gedanken. Doch unglücklich verliebt zu sein ist nicht, wie sie leben möchte. Sie gibt sich Mühe, den Kreislauf zu unterbrechen und landet doch nur dort, wo sie begonnen hat.

Charaktere, die ihr in Jona Wood Sidebitch lieben werdet

Julie ist alleinige Protagonistin von Sidebitch. Sie erlebt ein erotisches Abenteuer nach dem nächsten. Mal knistert es zwischen ihr und dem jeweiligen Mann, doch auch öfter kommt es vor, dass die Chemie überhaupt nicht passt. Sicherlich kennen wir solche Situationen? Also ich schon!

Warum ihr Julie lieben werdet

Sie ist frech, vorlaut, engagiert und zielstrebig. Zu Beginn des Romans hat Julie gerade ihr Studium als Architektin beendet und eine Stelle als Trainee in einer wichtigen Firma bekommen. Ich bewundere selbstbewusste Frauen, die genau wissen, was sie können und sich von cholerischen Chefs nichts bieten lassen.

Außerdem ist scheint sie die meiste Zeit wirklich gut gelaunt zu sein. Ihre natürliche Art macht sie für viele Männer attraktiv.

Warum ihr Julie hassen werdet

Doch die Männer, die sie ins Bett bekommen wollen, sind alle vergeben – verliebt, verlobt, verheiratet. Frauen, die von ihren Partnern betrogen wurden, werden Julie hassen. Zu Beginn scheint sie einfach naiv und offen für sexuelle Abenteuer. Sie ist vollkommen vor den Kopf gestoßen, als sie dann herausfindet, dass die Männer vergeben sind.

Doch Julie stumpft mit der Zeit, im Laufe des Romans, ab und das mag ich an ihr tatsächlich nicht. Sie verliert den Blick für moralisch vertretbare Abenteuer und wird auch sich selbst gegenüber gleichgültig. Sie schläft mit so vielen vergebenen Männern, dass es sie irgendwann nicht mehr interessiert.

Beinahe verliert sie sich selber gegenüber jegliche Wertschätzung. Das sollte bei keiner Frau passieren. Denn so wehren wir uns nicht mehr gegen Ungerechtigkeiten.

Die Männer – Sie sind sehr unterschiedlich und haben eine Gemeinsamkeit

Im Laufe des Buches lernen wir Leserinnen und Leser die Bettbekanntschaften von Julie kennen: Kommilitone, DJ, Pilot, Vorgesetzter, Unternehmer, Dorfnachbar. Man könnte also sagen: Julie ist der Typ von absolut jedem Mann. Keiner von ihnen ist Single, niemand behandelt sie so, wie die Gesellschaft es von einem Partner erwarten würde.

Da braucht man sich eigentlich gar nicht wundern, dass Julie mit der Zeit gar nicht mehr nach dem Mann fürs Leben sucht!

Erzählstil von Jona Wood

Die Geschichte wird zeitlich vom Beginn an aufgerollt und durchgehen in der 3. Person Gegenwart aus der Sicht von Julie erzählt, in der Er/Sie-Erzähler Perspektive. Die Story beginnt mit dem Prolog vor 13 Jahren und endet offen mit einem Cliffhanger.

Wir Leserinnen und Leser können durchgehend in den Kopf von Julie blicken und ihre Gedankengänge mitverfolgen. Außerdem gibt es ganz kurze Einblicke in die Köpfe von drei Männern. Aber wirklich nur ganz kurz. Dieser Erzähl-Effekt hat mir sehr gut gefallen!

Die heißeste Sexszene in Sidebitch

In Jona Woods Sidebitch geht es heiß her. Schon das Buchcover verrät, was die Leserschaft erwartet: Das Buch ist verführerisch und erregend. Ich habe es als Taschenbuch gelesen und das nie daheim. Ich weiß nicht, welche Blicke mir zugeworfen wurden, aber das Cover bildet genau das ab, was im Buch steht!

So gibt es mehrere heiße, aber auch weniger erotische Sexszenen. Denn Sidebitch ist extrem realistisch geschrieben. Und in der Realität funkt es nun einmal nicht immer, auch nicht im Bett!

Ich kann mich nicht entscheiden, was mir am besten gefallen hat. Ihr Vorgesetzter war sehr heiß und feurig im Bett, aber das war der Pilot auch!

Die Moral und die Realität – Wer trägt hier eigentlich Schuld?

Des Öfteren Thema im Buch, aber natürlich auch in mir selber: Wessen Handeln ist hier moralisch verwerflich? Gesellschaftlich gesehen ist das Urteil sehr schnell gefällt: Julie ist eine Bitch (siehe Titel), die sich vergebene Männer angelt.

Doch dem ist einfach nicht so! Im Gegenteil: Gleich zu Beginn beobachtet sie eine Szene, in der eine verheiratete Frau einen Mann in der Bar anmacht und ihn abschleppt. Die Reaktion von der Umgebung ist respektvolles Lachen.

Und genau in diese Situationen kommt Julie immer wieder: Sie wird von vergebenen Männern angebaggert, die ihr sogar teilweise zusichern, dass ihre Partnerschaften schon am Ende sind. Die Reaktion darauf ist kein Lachen, sondern entsetztes Kopfschütteln darüber, wie schrecklich Julies Verhalten ist.

Als Außenstehender ist es immer leicht ein Urteil zu fällen. Doch in diesem Fall muss man die Story gelesen haben: Keiner, ich betone, keiner dieser Kerle behandelt Julie mit Respekt! Also betrügen sie nicht nur ihre Freundinnen und Ehefrauen, sondern holen sich für nebenbei eine Fickbekanntschaft, die sie ausnützen und erniedrigen können. Es gibt nur eine Ausnahme in diesem Roman, vielleicht zwei.

Warum du Jona Wood Sidebitch unbedingt lesen solltest

Dieses Buch ist nicht die Standard Liebesgeschichte, auf die man immer wieder stößt. Jona Wood ist hier erzählerisch ein Risiko eingegangen. Sie hat eine Protagonistin erschaffen, die nicht sehr beliebt ist – im Werk selber und wahrscheinlich ihre Rolle auch nicht bei uns Leserinnen und Lesern.

Das Buch ist extrem realistisch geschrieben. Ich könnte Julie sein, wenn ich andere Entscheidungen getroffen hätte.

Menschen, die fest an ihrer Meinung und ihren Moralvorstellungen hängen, werden mit diesem Buch durch viele Höhen, aber vor allem Tiefen gehen. Doch es kann – wenn man dies denn zulässt – den eigenen Horizont erweitern und einem den Blick über den abwertenden Tellerrand bieten.

Ab welchem Alter sollten Frauen oder Mädchen Jona Wood Sidebitch lesen?

Das ist tatsächlich eine schwierige Frage. Das Buchcover wird auch junge Frauen, wenn nicht gar Jugendliche ansprechen. Ich hoffe immer darauf, dass Menschen, die lesen, einen weiten Horizont durch die Worte erlangen können.

Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Buch auch Jugendlichen und Teenagern, vor allem weiblichen weiterhelfen kann: Was ist korrekt, wie möchte und sollte Frau behandelt werden, welche Sexpraktiken sind in Ordnung und geschehen im Einvernehmen.

Außerdem macht der Roman Mut: Jede von uns kann einmal in die Situation gelangen, in der wir mit einem Menschen schlafen, der einen Partner hat. Oft stellt sich das erst im Nachhinein heraus. Julie schafft es dennoch, sich selber dafür nicht zu verurteilen.

Bewertung: 4.5 von 5.

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Jona Wood Sidebitch

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