Buchrezension Anton Luchner – Die befreite Frau

Anton Luchner Die befreite Frau Buchcover

Die befreite Frau von Anton Luchner ist ein Kurzgeschichten Sammelband mit 28 Geschichten. Der Band ist am 23.11.2020 mit 200 Seiten erschienen. Hier ist der Link zum Buch*. Jede Episode handelt von einer anderen Frau, die in eine benachteiligte Situation gelangt, eben, weil sie eine Frau ist. Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für alle Frauen, die in schwierigen Situationen eine passende Antwort und Reaktion suchen.

Ich bedanke mich recht herzlich beim myMorawa Verlag* für das Rezensions E-Book. Außerdem ein großes Dankeschön an Anton Luchner für die Kontaktaufnahme und die schönen Gespräche im Hintergrund!

Hier findet ihr die Homepage des Autors*.

Bewertung: 5 von 5.

Die befreite Frau – Meine kurze Zusammenfassung

  • Jede Geschichte behandelt ein anderes Problem, das uns Frauen in unserem Leben immer wieder begegnet.
  • Alle Kurzgeschichten enden mit einem Happy End und wichtigen und nützlichen Lösungen, die wir eins zu eins auf unser Leben übertragen können.
  • Diese Geschichten machen Mut: Dadurch, dass es immer eine gute Lösung gibt, habe ich die Hoffnung, dass sich Frauen öfter trauen sich zu wehren.
  • Pflichtlektüre auch für Männer, damit sie erkennen, warum Frauen in einigen Situationen von vorneherein ablehnend und aggressiv reagieren.

Anton Luchner Die befreite Frau – Buchumschlag Zusammenfassung

Das oftmals eigenwillige Betrachten des Weiblichen durch Männer wird in den vorliegenden 28 Geschichten eindrücklich durchbrochen. Der Autor unternimmt den Versuch, als Mann aus Sicht der Frauen zu fabulieren. Dieses wagemutige, eventuell sogar anmaßende oder dreiste Herumstöbern im Wesen des Weiblichen hat jedenfalls zu ausgiebig erhellenden Einsichten geführt, die zur Namensgebung des Buches aufgefordert haben. Das dabei genau 28 Geschichten entstanden sind, ist frei von jeglicher Zufälligkeit, sondern respektvoll und achtsam der Tatsache geschuldet, dass auch der weibliche Zyklus 28 Tage umfasst, wodurch sich die Bedeutung des Untertitels „Ein Lesezyklus“ erschließt. In diesen vielfältigen Geschichten werden Schicksale, Schwänke und Lebensumstände von Frauen in facettenreichen Ausprägungen und kaleidoskopartiger Gefühlsvielfalt erzählt. Die dabei angewandte Ausgestaltung der Sprache lädt zum Verweilen ein, gleichsam als Anregung zum weiteren gedanklichen Flanieren in den dargestellten Gefilden gedacht.

Welche Themen tauchen in Die befreite Frau auf

Jede Kurzgeschichte hat ihre eigene Protagonistin und auch ein Kernthema. Denn diese Frauen im Buch stecken immer in einer Situation fest, aus denen sie ohne Hilfe und Mut nicht wieder herausfinden. Jede Geschichte hat Lösungen und Sätze, die jeder Frau den Alltag vereinfachen.

Folgende Themen finden sich in den 28 Geschichten:

  • Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
  • Krebs
  • Ungewollte Schwangerschaft, wegen der die Frau als Verführerin beschuldigt wird
  • Geschlechtsumwandlung
  • Übergewicht und soziale Angst
  • Frauenquote im Vorstand und die automatische Ablehnung der Männer und Öffentlichkeit einer intelligenten Frau gegenüber
  • Führungsrolle in Mischung mit Empathie
  • Eine Beziehung, in der nur die Karriere und Wünsche des Mannes zählen
  • Unfruchtbarkeit und Schmerzen bei der Periode
  • Tipps für Frauen, wie sie Männer in ihren Bann locken: Diese Geschichte hat mich wütend gemacht, wahrscheinlich, weil mir immer dasselbe geraten wurde.
  • Familienehre und Beziehung zwischen Menschen von unterschiedlichen Kulturen
  • Heterosexuelle Beziehung und dennoch erotische Anziehung zum gleichen Geschlecht
  • Diskussion über Tampons zwischen Vater, seiner Frau und zwei Töchtern
  • Wechseljahre und Depression
  • Das wilde schwarze Schaf der Familie und die unglückliche, perfekte Hausfrau
  • Sex in der Ehe dient zur Fortpflanzung, nicht zum Lustgewinn der Frau
  • Cholerischer Chef, der Dank Mitarbeiterin befördert wurde
  • Broken Heart Syndrom
  • Die Geschichte einer Witwe, deren Mann im Krieg gestorben ist
  • Ein versehentlich lauter Pups im Friseursalon
  • Klassentreffen nach 20 Jahren
  • Eine Domina und ihr authentisches, selbstbewusstes Auftreten

Erzählstil von Anton Luchner

Jede der 28 Kurzgeschichten wird aus der Sicht einer Frau erzählt, immer in der 3. Person, dem Sie-Erzähler. Dabei variiert der Autor zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ich habe den Geschichtsband nicht genau genug analysiert, um einen roten Faden zu erkennen, weshalb die Zeitform sich ändert.

Der Schreibstil und die Sprache sind nicht zu vergleichen mit der allgemeinen, modernen Literatur von Liebes- und Erotikromanen. Die Sätze sind verschachtelt, die Wörter umsichtig ausgewählt und das Vokabular gehoben. Man kann die 200 Seiten nicht innerhalb von ein paar Stunden lesen.

Ich habe diese Sprache genossen, weil sie komplett aus dem Rahmen gefallen ist. Die Geschichten habe ich angefangen zu lesen mit dem Ziel ein paar Kurzgeschichten zwischendurch zu lesen. Aber ich konnte den Band nicht mehr aus der Hand legen. Mich haben die Situationen vollkommen eingenommen und fasziniert. Ich habe mich in so vielen Situationen wiedererkannt. Und endlich habe ich Sätze und Handlungsweisen, die ich anwenden kann, ohne in Stockstarre zu verfallen.

Ab welchem Alter sollten Frauen oder Mädchen Die befreite Frau lesen?

Diese Anthologie gehört in jedes Bücherregal, genauso wie Sex für Wiedereinsteiger von Mila Paulsen. Sprachlich sicherlich herausfordernd, dennoch sollten die junge Frauen und Teenager möglichst früh über diese Themen diskutieren. Ich war bereits mit 15 Jahren in Situationen, in denen ich mir vorgefertigte Sätze und Handlungsstränge gewünscht hätte. Stattdessen hieß es oft:

„Zieh dich gescheit an! Der Rock ist zu kurz (lang)!“

„Hast du ihn provoziert?“

„Trink nicht beim Weggehen!“

„Wenn du Probleme hast, solltest du einfach keinen Sex haben!“

„Schließ die Beine! Du bist eine Frau!“

Kommen euch diese Situationen bekannt vor? Es wird Zeit aus diesem Teufelskreis herauszufinden und unseren Töchtern andere Glaubenssätze mitzugeben.

Bewertung: 5 von 5.

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Anton Luchner Die befreite Frau Buchcover

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Comments (3)

  1. Geschätzte Nora,
    herzlichen Dank für diese Rezension. Als Autor ist man zutiefst erfreut, wenn ein Leser das Werk verstanden hat und sich wertschätzend darüber äußert.

    Liebe Grüße

    Anton Luchner

  2. […] Die erotische Literatur bietet eine große Bandbreite an Kopfkino. Sehr oft habe ich über zielführende Konversationen gelesen, die uns Leserinnen und Leser vorgefertigte Sätze in den Mund legen. Das beste Beispiel hierfür sind die 28 Kurzgeschichten in Die befreite Frau. […]

  3. […] Hier findet ihr meine vollständige Rezension. […]

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